(openPR) Vorbildliche Kooperation: Ausbildung und angewandter Tierschutz
Much / Gießen / Ägypten · In einer bislang einmaligen Tierrettungs-Aktion versorgten Tierschützer des Europäischen Tier- und Naturschutz e.V. (ETN) sowie Tierärzte und Studenten der Universität Gießen hunderte Straßen- und Nutztiere in Ägypten. Der Reiseveranstalter TUI hatte die Tierschutzorganisation um Hilfe gebeten.
„Der Reiseveranstalter TUI trat mit einem Hilferuf an uns heran“, erklärt Dieter Ernst vom Europäischen Tier- und Naturschutz e.V. (ETN) mit Sitz in Much bei Bonn. Seit dem Start des Hotelkatzen-Projektes auf der Ferieninsel Lanzarote arbeiten der Reiseveranstalter und die Tierschutzorganisation eng zusammen. Und so informierte TUI über die brutalen Tötungen von Straßenhunden in einer Ferienanlage 80 km südlich von Hurghada und im MagicLife-Ferienzentrum. Auch Nutztiere wie Dromedare, Esel und Pferde seien in einem teilweise katastrophalen Zustand. Der Europäische Tier- und Naturschutz e.V. sagte umgehend seine Unterstützung zu und stellte gemeinsam mit der Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere der Justus-Liebig-Universität Gießen ein zwölfköpfiges Team aus Tierärzten und Studenten zusammen und arbeitete einen Aktionsplan aus.
Dann hieß es für die Tierschützer, Veterinäre und Studenten: Auf nach Ägypten. Doch die Operationsbedingungen waren hart. Eine Gruppe musste in einer „Bretterbude“ inmitten eines ausgetrockneten Wadis in der Wüste Sinai einen provisorischen Operationssaal einrichten und den ganzen Tag über bei bis zu 40 Grad Tiere kastrieren und medizinisch versorgen.
Ein zweites Team arbeitete im Tierheim „Bluemoon Animal Center“ und in zwei Hotelanlagen in Hurghada am Roten Meer. Hier konnten die Studenten immerhin ein klimatisiertes Hotelzimmer als Operationssaal nutzen. Mit einem Blasrohr verabreichten die Tierretter den Hunden und Katzen ein Beruhigungsmittel, um sie besser einfangen zu können. Die Tierärzte der Justus-Liebig-Universität bildeten zudem einen ägyptischen Tierarzt weiter, der bislang kaum Erfahrungen mit dem Kastrieren von Tieren hatte. Dabei ist das der Schlüssel zum Erfolg, meint Dieter Ernst vom ETN e.V.: „Wenn man dafür sorgt, dass sich die Tiere nicht mehr vermehren, und sich um die Gesundheit der bestehenden Tiere kümmert, hat man eine überschaubare Zahl gesunder Tiere. An denen können sich dann auch wieder die Touristen erfreuen.“ Auf Lanzarote, wo der Europäische Tier- und Naturschutz e.V. in Zusammenarbeit mit TUI bereits seit über einem halben Jahr ein ähnliches Projekt mit den dortigen Hotelkatzen durchführt, konnten schon die ersten Erfolge verbucht werden.
Nach zwei Wochen in Ägypten zogen die Tierärzte und Tierschützer Bilanz: 42 Nutztiere wie Dromedare, Esel und Pferde sowie 167 Straßenhunde und -katzen konnten medizinisch versorgt bzw. kastriert werden. Natürlich sei das Problem der ägyptischen Straßentiere damit nicht restlos gelöst, so Dieter Ernst. Aber vielleicht habe man einen Anstoß geben können. „Und dafür danken wir den Tierärzten und Studenten der Universität Gießen sowie ihren Sponsoren für die Sachspenden, der TUI für die Unterstützung in Sachen Unterbringung und Transport und den Tierschützern vor Ort für die Organisation und ihr Engagement“, so Ernst. „Ohne sie alle wäre diese Tierrettungs-Aktion nicht möglich gewesen.“
In Zukunft sollen solche Tierrettungs-Aktionen in unterschiedlichen Ländern wiederholt werden. Denn die Universität Gießen und der ETN e.V. sind sich einig: Ausbildung und angewandter Tierschutz sind eine gute Kombination – vor allem auch für die Not leidenden Tiere. „Wir haben alle sehr viel gelernt und in dieser Zeit unseren Beitrag dazu geleistet, das Leid von Katzen und Hunden in Ägypten zu minimieren. Ich würde es immer wieder machen!“, so die Studentin Insa Dammann.
Da nicht alle Kosten von den Sponsoren gedeckt werden, bittet der Europäische Tier- und Naturschutz e.V. um Spenden: Dresdner Bank, BLZ 370 800 40, Konto 02 14 24 30 01, Stichwort „Kastrationen“.
Kostenfreies Bildmaterial für die Presse:
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