(openPR) (Hagen-Westf.)Im Vorfeld der jährlichen Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) vom 22. – 26.06.2009 in Madeira/Portugal befasste sich der Deutsche Bundestag am 28. Mai 2009 mit einer Initiative des Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF), die Gefangenschaft von Delfinen in den Delfinarien zu stoppen und den Delfinschutz zu verstärken.
Zusammen mit dem Walschützer Andreas Morlok und dem Ex-TV-Flipper Trainer Richard O’Barry hatte der Geschäftsführer des WDSF, Jürgen Ortmüller, aus Hagen-Hohenlimburg im Mai letzen Jahres eine Kundgebung vor dem Brandenburger Tor in Berlin durchgeführt und sämtliche Bundestagsparteien aufgefordert, ein ausnahmsloses Importverbot für Wale und Delfine nach Deutschland zu beschließen, um die Haltung der Meeressäuger für Ausstellungszwecke in den Delfinarien zu verbieten, da diese eine Qual für die Tiere seien, die in Freiheit täglich bis zu 100 Kilometer zurück legen und hohe Tauchtiefen erreichen. In umfangreichen Gesprächen und Kontakten mit Bundestagsabgeordneten klärte das WDSF über die mangelhaften Haltungsbedingungen in den Delfinarien in Münster, Duisburg und Nürnberg auf. Außerdem monierte das Forum die kritischen Walschutzaussagen der Bundesregierung gegenüber dem angeblich „wissenschaftlichen“ Walfang der Japaner bei gleichzeitig erlaubtem sog. Bildungsangebot für Zwecke der Forschung durch die Gefangenhaltung von Delfinen in deutschen Zoos.
Jetzt befasste sich der Deutsche Bundestag mit den Vorschlägen des WDSF. Der Vorschlag eines ausnahmslosen Importverbots, den die Grünen für die Tierschützer eingebracht hatten, ging außer den Linken allen anderen Bundestagsparteien zu weit. Allerdings wurde der Koalitionsantrag „den Delfinschutz voran bringen“ nach umfangreichen Redebeiträgen aller Bundestagsparteien angenommen.
Alle Fraktionen waren sich einig, dass die Haltungsbedingungen in den Delfinarien entsprechend der Forderung der Tierschützer erheblich verbessert werden müssen, um die biologischen Grundbedürfnissen der hochintelligenten Tiere zu erfüllen. Außerdem wurde mit dem Antrag die Bundesregierung aufgefordert, „sich weiterhin auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene aktiv gegen die illegale Einfuhr von in freier Wildbahn gefangenen Delfinen einzusetzen und zur Verminderung und Vermeidung dieser Einfuhren entsprechende Kontrollen durchzuführen“.
WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Der Bundestagsbeschluss ist ein richtiger Schritt in die richtige Richtung. Unsere intensiven Proteste wurden von den Bundestagsparteien offenbar gehört und kommen dem Delfinschutz nun hoffentlich vermehrt zu Gute. Die Zoobesucher können zum Delfinschutz beitragen, indem sie erst gar kein Delfinarium besuchen, denn die Nachfrage regelt in diesem Fall das Angebot.“












