(openPR) Der Gesundheitsfonds mischt nicht nur das System der gesetzlichen Krankenversicherung auf, auch die Privaten haben darunter zu leiden. Einer aktuellen Studie zufolge kann sich die PKV nicht mehr auf ihr Vollversicherungsgeschäft verlassen. Für die Zukunft werden ihr demnach einige Umstrukturierungen empfohlen.
Während sich einige Versicherer wie die Central oder der Deutsche Ring über ein gutes Neukundengeschäft mit den privaten Krankenvollversicherungen in 2008 freuen und auch im neuen Jahr erste positive Zuwächse verzeichnen, ist dies zurzeit nicht typisch für die Branche.
Dies untermauert auch der Geschäftsbericht des Verbandes der privaten Krankenversicherung e.V. für 2008. Darin ist die Rede von einem Einbruch des Neukundengeschäfts bei den Vollversicherungen. Im Vergleich zum Vorjahr vermeldet der Verband hier ein Minus von 18 Prozent, verglichen mit 2006 wird sogar von einem Rückgang um ganze 58 Prozent berichtet.
Doch während der PKV-Verband vornehmlich die Gesundheitsreform für die Misere in der privaten Krankenvollversicherung verantwortlich macht, hält eine aktuelle Studie der Strategy & Marketing Consultants von Simon-Kucher & Partners die Probleme eher für hausgemacht.
Die Experten empfehlen der PKV ihre Produkte zu entstauben. Statt weiter auf die Vollversicherungen zu setzen, sei seitens PKV die Neuausrichtung auf die inzwischen beliebten Zusatzversicherungen in Kooperation mit der GKV gefragt. Während sich die Nachfrage an Zahnzusatz-, Brillenversicherung und Co sehr positiv entwickle, seien vor allem auch zielgruppenorientierte neue Angebote und Pakete eine lohnende Investition, so Simon-Kucher & Partners.
Dass die private Krankenversicherung ein wichtiges Element des deutschen Gesundheitssystems ist, bestätigt auch die deutsche Ärzteschaft. Sie hat sich kürzlich im Rahmen des 112. Ärztetages in Mainz gegen eine Aufgabe der PKV ausgesprochen. Die PKV nehme im Gesundheitssystem eine wichtige Rolle für den Fortbestand von Wettbewerb und Zukunftsfähigkeit ein.