(openPR) Berlin, 11 Juni 2009 – Die Berliner MPEG-4- und H.264-Spezialisten von dicas haben unter dem Namen dicasVICO ein neues Verfahren zur Verbesserung der Encoding-Qualität vorgestellt. Um dieselbe wahrgenommene Bildqualität wie herkömmliche H.264-Encoder zu erreichen, kommen solche, die mit dem dicasVICO-Algorithmus arbeiten, mit einer bis zu 30 Prozent niedrigeren Datenrate aus. Mit dicasVICO können Fernsehsender, WebTV-, MobileTV- und IPTV-Dienste sowie Satelliten-Netzbetreiber die Bildqualität ihrer Programme deutlich verbessern, ohne dass hierfür weitere Investitionen in die Übertragungsinfrastruktur notwendig werden.
Die verbesserte Nutzung der verfügbaren Transportkapazitäten wird möglich, da dicasVICO die Verteilung der Datenmengen optimiert, die beim Enkodieren eines Videobildes für die einzelnen Bildausschnitte aufgewendet werden. Dabei setzt der Algorithmus, anders als marktübliche Verfahren, nicht auf die gängigen statistischen Maße, sondern orientiert sich an den Eigenschaften des menschlichen visuellen Systems.
„Die meisten H.264-Encoder verwenden zur Modulation des Quantisierers varianz-basierte Algorithmen”, erklärt der technische Direktor (CTO) von dicas, Klaas Schüür. „Diese liefern zwar, ebenso wie komplexe, auf rate distortion basierende Verfahren, sehr gute messtechnische Ergebnisse, vernachlässigen aber die jüngsten Erkenntnisse über visuelle Wahrnehmung.“
dicasVICO hingegen profitiert beim Encodieren davon, dass das menschliche visuelle System bei der Wahrnehmung unterschiedlicher optischer Phänomen keine einheitliche Fehlertoleranz zeigt. So nimmt das menschliche Gehirn zum Beispiel Fehler in Bildbereichen mit starken Bewegungen oder bei feinen Strukturen, also in hochfrequenten Bildbereichen, nicht so stark wahr wie etwa in regelmäßigen Mustern oder bei langsamen Bewegungen.
dicasVICO steuert die Verteilung der Datenmenge gemäß der jeweiligen visuellen Komplexität des Bildauschnitts. Die selektive Quantisierung kann zwar zu niedrigen Werten führen, wenn gängige Qualitätsmaßstäbe wie der mittlere Signalrauschabstand (PSNR) zwischen In- und Output angelegt werden. Der Aussagewert solcher rein statistischen Messverfahren für die subjektive Bildqualität ist jedoch begrenzt.
In Perzeptionstests zeigt sich, dass das Visual-Complexity-Verfahren bei gleicher Datenrate zu einer wesentlich besseren subjektiven Bildqualität führt. „Insbesondere bei niedrigen Datenraten zeigen Bilder mit dicasVICO wesentlich weniger Codierartefakte“, so Schüür. Der dicasVICO-Algorithmus ist ab sofort in allen dicas-Encoder-Geräten und in mpegable-Softwareprodukten enthalten.












