openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Cytomegalie-Infektion in der Schwangerschaft - Die unterschätzte Gefahr für das Kind

29.01.200916:06 UhrGesundheit & Medizin

(openPR) GenoGyn befürwortet Immun-Test bei Frauen mit Kinderwunsch

Die Fakten sind alarmierend: Eine Cytomegalie-Infektion ist die häufigste Virus-Erkrankung in der Schwangerschaft und kann schwere Schäden für das Kind nach sich ziehen. Die Anzahl der Betroffenen wurde in jüngsten Expertenangaben deutlich nach oben korrigiert. Danach erkranken in Deutschland jährlich etwa 1900 Ungeborene an einer Infektion mit dem Cytomegalievirus (CMV), mindestens 700 davon erleiden in der Folge Beeinträchtigungen wie Gehörverlust, Sehstörungen oder mentale Retardierung. Dennoch ist die Infektion in der Öffentlichkeit kaum bekannt, von Medizinern wird die Gefahr oft unterschätzt. Angesichts der neuen Zahlen plädiert die Ärztliche Genossenschaft GenoGyn für mehr Aufklärung und Prävention durch Immun-Tests bei Frauen mit Kinderwunsch.



„In Anbetracht der Bedeutung von CMV-Infektionen wegen ihrer Häufigkeit und ihrer möglichen massiven Auswirkungen mit schweren Erkrankungen des Neugeborenen, u.a. Wachstumsstörungen, Störungen des zentralen Nervensystems, Epilepsie, Schwerhörigkeit, Organschäden und erhöhter Säuglingssterblichkeit, besteht dringender Handlungsbedarf“, sagt der Kölner Frauenarzt Dr. Wolf Dieter Fiessler aus dem GenoGyn-Vorstand. Sein Appell: „Im Rahmen einer Beratung bei Kinderwunsch sollte u.a. nicht nur der Röteln- und Windpockenschutz abgeklärt werden. Auch die Bestimmung des CMV-Immunstatus vor einer geplanten Schwangerschaft ist sinnvoll, weil erstens seropositive Frauen, also Frauen mit natürlichem Immunschutz, mit einer Sorge weniger ihre Schwangerschaft planen können und zweitens, weil seronegative Patientinnen zwar derzeit nicht geimpft, aber gezielt auf entsprechende Hygiene und Expositionsprophylaxe hingewiesen werden können, um das Risiko einer Erstinfektion während der Schwangerschaft zumindest einzugrenzen“.

Der Hintergrund: Das Cytomegalovirus gehört zur Gruppe der Herpesviren und ist weltweit verbreitet. Die Infektion verläuft meist harmlos, oft ohne oder nur mit geringen, grippeähnlichen Beschwerden. Für Frauen, bei denen die Erstinfektion außerhalb der Schwangerschaft liegt, ist das Risiko bei einer Re-Infektion während der Schwangerschaft sehr gering. Eine Erstinfektion in der Schwangerschaft stellt jedoch eine erhebliche Gefahr für das Kind im Mutterleib dar. Sie verläuft zumeist unbemerkt, die Folgen werden oft erst nach der Geburt offensichtlich. Gefährdet sind vor allem Frauen ohne CVM-Antikörper, die privat oder beruflich engen Umgang mit Kleinkindern haben, weil diese häufig Überträger von CMV-Viren sind.

„Bei negativem Immunstatus können eine Expositionsprophylaxe und Hygienemaßnahmen zu mehr Sicherheit führen. Gleichzeitig ermöglichen weitere Bluttests als Verlaufskontrollen während der Schwangerschaft die frühzeitige Diagnose einer CMV-Erstinfektion“, so Dr. Fiessler. „Denn durch die Hyperimmunglobulin-Therapie besteht inzwischen eine hoffnungsvolle Behandlungsmöglichkeit. Sie ist allerdings noch nicht zur Behandlung des Ungeboren zugelassen, im Einzelfall jedoch außerhalb der Zulassung nach sorgfältiger Abwägung jetzt schon möglich.“ Die Zulassung hängt von den Ergebnissen einer seit 2006 laufenden Studie ab und könnte ein erster Schritt zu einem allgemeinen CMV-Screening von Schwangeren sein, wie es zurzeit noch nicht generell empfohlen wird. So ist der Bluttest zur Feststellung des Cytomegalie-Immunstatus von Schwangeren bisher auch nicht Teil der Mutterschaftsrichtlinien. „Daher kann die Überprüfung des CMV-Status bei Kinderwunsch und insbesondere während der Schwangerschaft ohne konkrete Indikation und ohne Krankheitsverdacht derzeit nur als freiwillige IGeL-Leistung angeboten werden“, so das Vorstandsmitglied der GenoGyn. „Es bleibt also der Entscheidung der symptomfreien Patientin mit Kinderwunsch, beziehungsweise der Schwangeren ohne Erkrankungshinweise überlassen, den Test auf eigene Kosten durchführen zu lassen. Entsprechend wichtig sind Aufklärung von Öffentlichkeit und Fachkreisen sowie initiative Beratung durch den betreuenden Gynäkologen, denn nur Frauen, die die Gefahr kennen, können handeln.“

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 277128
 117

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „Cytomegalie-Infektion in der Schwangerschaft - Die unterschätzte Gefahr für das Kind“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von GenoGyn

Frauenärzte fordern Maßnahmen gegen riskanten Alkoholkonsum
Frauenärzte fordern Maßnahmen gegen riskanten Alkoholkonsum
Krebsrisiken, Gesundheitsschäden und Milliardenkosten Köln. Beim Alkoholkonsum belegt Deutschland im weltweiten Vergleich stets Spitzenplätze: Rund zehn Liter reinen Alkohols werden hierzulande nach aktuellen Informationen des Bundesgesundheitsministeriums jedes Jahr pro Kopf getrunken und verursachen alljährlich volkswirtschaftliche Schäden in Höhe von 26,7 Milliarden Euro. „Obwohl Erkenntnisse über das Suchtpotenzial von Alkohol in der Gesellschaft inzwischen hinlänglich verbreitet sind, finden Bier, Wein und Hochprozentiges weiterhin oft …
Prävention: Frauenärzte warnen vor Folgen von Bewegungsmangel
Prävention: Frauenärzte warnen vor Folgen von Bewegungsmangel
Körperliche Aktivität ist eine Universalmedizin für Jung und Alt Köln. Das Leben des Stubenhockers ist riskant: Wer körperliche Bewegung und sportliche Aktivitäten scheut, verzichtet auf einen Universalschlüssel zur Förderung der Gesundheit und zur Prävention zahlreicher schwerer Erkrankungen - Männer wie Frauen, Jung wie Alt. „Der heutige Mensch ist nicht für körperliche Passivität geschaffen. Die Evolution hat ihn noch nicht an die überwiegend sitzenden Tätigkeiten der Zivilisationsgesellschaft angepasst, und ohne genügend Bewegung wird er…

Das könnte Sie auch interessieren:

Wichtiger Hinweis für Schwangere
Wichtiger Hinweis für Schwangere
Schützen Sie Ihr Kind vor gefährlichen Viren sup.- Jährlich erhalten knapp 800.000 Frauen in Deutschland die frohe Botschaft: Ja, Sie sind schwanger. Bereits in diesem Augenblick können Frauen eine ganz wichtige Maßnahme zum Wohlergehen ihres Babys einleiten. "Bitten Sie Ihren Arzt, Ihnen Blut abzunehmen und auf Cytomegalie-Antikörper zu untersuchen", …
Geistige Behinderungen bei Neugeborenen
Geistige Behinderungen bei Neugeborenen
Ursache kann Infektion der Schwangeren sein sup.- Ursache für geistige Behinderungen bei Babys kann neben Alkoholkonsum in der Schwangerschaft oder genetischer Veranlagung auch eine Infektion der werdenden Mutter mit dem Cytomegalie-Virus (CMV) sein. Darauf weist Prof. Klaus Friese von der Frauenklinik am Uniklinikum München hin. Laut Friese kommt in …
Bild: Cytomegalie - Warum es wichtig ist, in der Schwangerschaft Bescheid zu wissenBild: Cytomegalie - Warum es wichtig ist, in der Schwangerschaft Bescheid zu wissen
Cytomegalie - Warum es wichtig ist, in der Schwangerschaft Bescheid zu wissen
… auch kann es sein, dass ein CMV Kind erst mit 8 Jahren eingeschult wird, weil das Denkvermögen verlangsamt ist. So war es jedenfalls bei mir als ich bei meiner 2. Schwangerschaft mit dem CMV-Virus infiziert war und das auf mein Ungeborenes übertragen habe. Wie und wo man sich mit CMV infizieren kann und welche Therapien es dennoch gibt, um die Folgeerscheinungen …
Röteln - Eine Gefahr für schwangere Frauen
Röteln - Eine Gefahr für schwangere Frauen
… nehmen aber mit dem Alter des Erkrankten zu. Bei Erwachsenen kann es vermehrt zu Gelenk-, Herzmuskel- und Gehirnhautentzündung kommen. Steckt sich eine Frau in der Schwangerschaft, vor allem im ersten Drittel, mit Röteln an, ist die Gefahr für Komplikationen groß. Oft kommt es zum Abbruch der Schwangerschaft oder zur sogenannten Röteln-Embryopathie, …
Immun-Test bei Frauen mit Kinderwunsch
Immun-Test bei Frauen mit Kinderwunsch
Cytomegalie-Infektion ist häufigste Virus-Erkrankung sup.- Die Ärztliche Genossenschaft GenoGyn fordert mehr Aufklärung und präventive Maßnahmen bezüglich der Gefahr, die von einer Infektion mit dem Cytomegalie-Virus (CMV) für schwangere Frauen ausgeht. Im Rahmen einer Beratung bei Kinderwunsch sollten laut dem Kölner Frauenarzt Dr. Wolf Dieter Fiessler …
Was Schwangere nicht essen sollten
Was Schwangere nicht essen sollten
Von Mett, Tatar und Co. sup.- Während der Schwangerschaft sollten Frauen auf den Genuss von englisch gebratenen Steaks, Hackepeter, Mett, Tatar und Teewurst vorsichtshalber verzichten. Diese Empfehlung gibt die Stiftung Kindergesundheit, weil rohes oder nicht durchgegartes Fleisch eine der wichtigsten Ansteckungsquellen für Listerien sowie für Toxoplasmose …
Frauen mit Kinderwunsch
Frauen mit Kinderwunsch
… Bonn) nicht die empfohlene tägliche Aufnahme von 400 mg Folsäure. Da eine gute Versorgung mit Folsäure von wesentlicher Bedeutung für den optimalen Verlauf einer Schwangerschaft ist, rät Prof. Pietrzik Frauen mit Kinderwunsch, in Absprache mit dem Gynäkologen frühzeitig mit der Einnahme von entsprechenden Präparaten zu beginnen. Außerdem sollten sie …
Schutz vor Virusinfektionen
Schutz vor Virusinfektionen
… Behinderung führen. Laut Prof. Klaus Hamprecht (Universitätsklinikum Tübingen) ist das Risiko einer Schädigung des Babys bei Virusübertritt gerade im ersten und zweiten Drittel der Schwangerschaft besonders hoch. Deshalb sollte jede werdende Mutter ihren CMV-Immunstatus kennen. Er kann mit einem einfachen Bluttest (Kosten ca. 13 Euro) ermittelt werden. Diese …
Bild: Mutterpass - unverzichtbar während der SchwangerschaftBild: Mutterpass - unverzichtbar während der Schwangerschaft
Mutterpass - unverzichtbar während der Schwangerschaft
Der Mutterpass begleitet die Schwangere während der gesamten Schwangerschaft und dokumentiert alles Wichtige rund um Vorsorgeuntersuchungen und die Gesundheit der Mutter sowie des ungeborenen Babys. ------------------------------ Auch mögliche Risiken werden domumentiert. So liegen im Notfall alle wichtigen Informationen sofort vor und eine umfassende …
60.000 Frühgeburten pro Jahr
60.000 Frühgeburten pro Jahr
Trauriger Spitzenplatz für Deutschland sup.- In Deutschland werden jährlich etwa 60.000 Kinder zu früh (vor der 37. Schwangerschaftswoche) geboren. Das sind neun Prozent aller Neugeborenen und damit deutlich mehr als im europäischen Durchschnitt (ca. sieben Prozent). Ursache für Frühgeburten ist oft eine Infektion der Schwangeren mit dem Cytomegalie-Virus …
Sie lesen gerade: Cytomegalie-Infektion in der Schwangerschaft - Die unterschätzte Gefahr für das Kind