(openPR) Der Oldenburger Satztest Olsa, der bei HNO-Ärzten, Audiologen und Hörgeräte-Akustikern seit langem schon als Standardverfahren der Hördiagnostik gilt, ist nun auch in einer Version für Kinder erfolgreich in den Markt eingeführt. Mit dem so genannten Olkisa steht ein Sprachtest für Kinder zur Verfügung, der im Störgeräusch das Hörvermögen zuverlässig und genau misst.
Die Ferien sind vorbei, die Kinder gehen wieder in die Schule und vor allem für die Jüngsten unter ihnen beginnt eine ganz neue Zeit – eine Zeit, in der auch das Hörvermögen der Kinder vor eine neue Herausforderung gestellt wird. 75 Prozent ihrer Unterrichtszeit verbringen Kinder ausschließlich mit Zuhören. Das schulische Lernen basiert nach wie vor wesentlich auf mündlicher Kommunikation, d.h. auf dem „Miteinander Reden“ und dem „Einander Zuhören“. Doch schon für einen Normalhörenden gestaltet sich das Hören und Zuhören in Schulen oft schwierig. Ungünstige Hörbedingungen – jeder kennt den hohen Lärmpegel aus seiner eigenen Schulzeit – erschweren die Sprachverständlichkeit, führen zu schneller Ermüdung und haben laut einer wissenschaftlichen Untersuchung der Universität Oldenburg einen negativen Einfluss auf die Leistungen der Schüler. Die Frage „Willst Du nicht, oder kannst Du nicht hören?“, sollte daher deutlich ernsthafter gemeint werden, als es Leute – nicht selten Pädagogen und Eltern – tun, die sie einem ungeduldig entgegenschmettern. Denn viel zu oft noch werden Hörprobleme, vor allem jene mittleren Schweregrads, bei Kindern erst spät erkannt.
Obwohl bereits seit Jahrzehnten Sprachtests für Kinder bestehen, haben Forscher der „Abteilung Medizinische Physik“ der Universität Oldenburg unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier in den letzten Jahren einen Sprachtest für Kinder entwickelt, der auch die Hörsituation berücksichtigt.
Bei dem so genannten Oldenburger Kinder-Satztest Olkisa handelt es sich um eine abgeleitete Version des Oldenburger Satztests Olsa, der der eingeschränkten Hörmerkspanne von Kindern gerecht wird. Die vereinfachten Sätze haben die Struktur „Zahlwort, Adjektiv und Objekt“ (z.B. „Vier schwere Blumen“) mit einer zufälligen Kombination aus einem Inventar von insgesamt 21 Wörtern.
„Bei der Diagnose und Rehabilitation einer Hörstörung ist es vor allem auch bei Kindern wichtig, die Sprachverständlichkeit unter Störgeräuschen, die beispielsweise der anspruchsvollen Hörsituation im Schulalltag vergleichbar sind, zu messen“, erklärt Dr. Kirsten Wagener, Bereichsleiterin für Audiologie und Projekte am Hörzentrum Oldenburg.
Da die Sprachverständlichkeitsunterschiede im Störgeräusch sehr viel kleiner sind als in Ruhe, müssen im Störgeräusch besonders genaue Messverfahren eingesetzt werden. Satztests, wie der Olkisa, bieten dahingehend gegenüber Einzelworttests deutliche Vorteile.
Der Olkisa ist bereits erfolgreich im Audiometriesystem AT900 der Firma Auritec in den Markt eingeführt. „Derzeit arbeiten wir an der Integration des Sprachtests in Audiometer weiterer Hersteller. Ziel ist es, dass der Sprachtest vor allem bei den Untersuchungen zur Schulreife eine breite Anwendung findet, um Hörstörungen bei Kindern rechtzeitig zu diagnostizieren und mittels einer entsprechenden Hörgeräteversorgung das Lernen und Wohlbefinden auch im Schulalltag zu erleichtern“, erklärt Stephan Albani, Geschäftsführer des Kompetenzzentrums für Hörgeräte-Systemtechnik „HörTech“.
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