(openPR) HAMBURG/HINTERSDORF–WALDPARK (hh). Die um sich greifende Leseschwäche und der Pisa-Schock sind ernst zu nehmende Signale. Ein Mittel dagegen ist Speed Reading, eine Lesetechnik, die es ermöglicht, mindestens doppelt so schnell zu Lesen und die am 20./21. Oktober in einem Seminar im Hamburger Business Center City-Süd erlernt werden kann.
Und das tut not: Seit Jahrzehnten eintrainierte Lesefehler lassen 98 Prozent der Bevölkerung langsam lesen. Folge: Unser Gehirn langweilt sich, die Gedanken schweifen ab. Durchschnittlich beträgt das Lesetempo 160 bis 170 Worte pro Minute (wpm). Zu wenig, um in Zeiten der Informationsflut erfolgreich sein zu können. Denn: Über 80 Prozent aller Informationen nimmt der Mensch über Texte auf. Speed Reading entstand in den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Der momentane Schnellleserekord liegt bei fast 4000 wpm. Einer der berühmtesten Schnellleser war John F. Kennedy.
Dr. Marion Schultheiss, Trainerin und Autorin zweier Bücher zum Thema Speed Reading, sagt: "Die Technik nimmt großen Stoffmengen den Schrecken. Sie unterstützt beim effizienten Lesen und Lernen. Sie spart Zeit und öffnet den Blick für das Wesentliche. Sie erleichtert es, Strukturen zu erkennen und Inhalte zu erfassen." Vielleser wie Schüler, Studenten und im Berufsleben können Berechnungen zu Folge mit Speed Reading pro Jahr zwei bis drei Arbeitswochen einsparen.
Das waren die Erwartungen, die auch Benjamin Warger aus Bregenz an Speed Reading stellte. Der 23-jährige Jura- und Wirtschaftsstudent sagt: "Ich habe verschiedene Fernsehbeiträge im deutschen Fernsehen über Speed Reading gesehen und gleich gedacht, dass mir diese Technik eventuell für mein Studium hilfreich sein kann. An der Uni muss ich sehr viel lesen, insbesondere Fachliteratur, und deswegen war ich in der Vergangenheit ständig auf der Suche nach einer Lerntechnik, die mir beim Bewältigen des Lernstoffes helfen kann." Warger hat im Juli 2008 ein Speed Reading-Seminar besucht. Er berichtet stolz: "Bei dem zweitägigen Seminar habe ich mein Lesetempo von rund 170 Wörter pro Minute (wpm) auf etwa 350 verdoppelt. Danach habe ich mein Lesetempo innerhalb von zwei Monaten nochmals auf nahezu 800 wpm steigern können."
Die Fähigkeit des schnellen Lesens wurde über Umwege entdeckt. Untersuchungen zeigten, dass der Mensch Bilder innerhalb von Sekunden-bruchteilen erfassen kann. Als in diese Versuchsreihe Worte integriert wurden, führte das zu denselben Ergebnissen. Bruchteile von Sekunden sind notwendig, um ein Wort, das wir kennen, wieder zu erkennen. Wir erkennen schnell. Wir erkennen selbst unvollständige Worte oder Wort-gruppen. Probieren Sie es doch mal aus? A tobah. Urla b.zeit Univ..sität Tag szeitu.g. D.s ging do.h scho. ga.z gut! Es geht aber noch bess..! torMoboot eeKafftasse laubBadeur enHätt S.e d.s gedach?
Schnelles Lesen wird verhindert durch verschiedene Faktoren wie eine niedrige Kurzspeicherkapazität, ein geringes Vokabular, das wiederholte Zurückspringen zu bereits gelesenen Stellen, das Wort-für-Wort-Lesen, zu lange Augenhalte auf dem Text oder das (innere) Mitsprechen der Wörter. Beim Erlernen von Speed Reading werden deshalb in der ersten Phase die Lesefehler aufgedeckt und korrigiert. In der zweiten Phase wird das Lesetempo mit Intervallübungen, kurzen und intensiven Geschwindigkeitsübungen, mittels Taktgebern und anderen Techniken gesteigert. Und schließlich geht es darum, die Aufmerksamkeit zu steigern, die Blickspanne zu erweitern, die Fähigkeit des Memorierens zu erhöhen und den inhaltsorientierten Blick zu schulen. Dies kann unter Anleitung in Seminaren geschehen oder in Eigenregie.
Speed Reading ist eine alte Technik. Der Markt dafür ist groß – und unübersichtlich. Es herrscht eine fast schon verwirrende Vielfalt an Begriffneuschöpfungen, die letztlich mehr oder weniger dasselbe meinen. Dr. Marion Schultheiss sagt dazu: "Alter Wein braucht nicht immer einen neuen Schlauch! Es zählt vielmehr, die Technik bekannt zu machen. In Europa liest nur rund ein (!) Prozent der erwachsenen Leser mit einer Geschwindigkeit von 800 Worten oder mehr." Schulkinder im Alter von elf bis zwölf Jahren einer Gymnasiumsunterstufe haben dieselben Leseeingangswerte wie erwachsene Leser. Das spricht dafür, dass unsere Lesefähigkeit offenbar großteils in den Kinderschuhen stecken bleibt. Schultheiss: "Einige Trainingseinheiten mit dieser Schulklasse haben dazu geführt, dass alle Kids in nur einer Stunde ein rund 90 Seiten starkes Buch auslesen konnten! Mittlerweile lesen diese Kinder im Durchschnitt mit rund 600 wpm – bei gutem Verständnis. Sie lesen somit rund dreimal schneller als die erwachsene Bildungsoberschicht."
Lese-Tipps: Soeben sind zwei liebevoll gestaltete Trainingsbücher zum Thema Speed Reading im österreichischen LEARN SMART VERLAG erschienen. Sie richten sich auf jeweils rund 100 Seiten am Aufbau der Seminare, die Dr. Marion Schultheiss seit 2003 im gesamten deutschsprachigen Raum abhält. So enthält "Professional Speed Reading Training" (39,90 Euro) die Theoriegrundlagen sowie viele Übungen, um die Leseleistung rasch zu steigern. "Speed Reading for Kids" (29,90 Euro) richtet sich an Kinder im Alter von acht bis 14 Jahren und ist eine tolle Basis für ihre weitere Ausbildung. Die Bücher können über die Website www.learn-smart-verlag.at sowie über den Buchhandel bezogen werden.
Seminar-Tipp: Im Hamburger Business Center City-Süd findet am 20./21. Oktober 2008 ein Speed Reading-Seminar statt. Weitere Informationen und die Möglichkeit der Anmeldung gibt es auf der Website www.schultheiss.at.
Bilder zur Illustration des Beitrags und Leseproben der Bücher gibt es zum Download im Pressebereich auf www.learn-smart-verlag.at