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Der diskriminierende Begriff "Zigeuner" ist inakzeptabel für ein Roma- und Sinti-Mahnmal in Berlin

19.12.200717:00 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft

(openPR) Sehr geehrter Herr Bürgermeister von Beust und sehr geehrter Herr Neumann,

wir bitten zur Kenntnis zu nehmen, dass wir nicht mehr bereit sind, den Zeigefinger, der auf uns gerichtet ist, als Kennzeichnung unserer Identität zu akzeptieren und dass wir mit dem Wort Zigeuner nichts zu tun haben. Wir sind keine Zigeuner oder Gypsies, wie Sie auch keine Nazis sind.


Das Volk der Sinti und Roma definiert sich mit eigenem Recht aus seiner Kultur und Geschichte genannt "Romanipe" und der eigenen Sprache, wie jedes andere Volk auch.

Sehr geehrte Herren, Sie mögen bitte einsehen, dass das neue Selbstbewusstsein der Sinti und Roma zu respektieren ist. Das Volk der Sinti und Roma hat in den letzten 25 Jahren durch seine Bürgerrechtsbewegungen für eine eigene Definition gegen die weit vorherrschenden Vorurteile gekämpft.

Wie Sie sicher wissen, hat selbst der Europa-Rat entsprechend der Europäischen Antidiskriminierungsrichtlinie den Begriff Zigeuner aus seinem Vokabular gestrichen und spricht seither nur noch von Roma, auch die Europäische Kommission benutzt nur noch den Begriff Roma.
Es wäre also ein Schritt zurück in der Entwicklung für die politisch korrekte Bezeichung von Roma und Sinti, speziell in Deutschland, wenn jetzt die Bundesrepublik Deutschland die Sinti und Roma erneut mit der Bezeichnung "Zigeuner" auf einem Mahnmahl diffamiert.
Mit dieser offiziellen Kennzeichnung sendet Deutschland überdies ein beängstigendes Signal an andere europäische Staaten, in denen Roma unter noch weniger Rechtssicherheit leben.

Nur der Diskriminierte kann wirklich beurteilen, was ihn diskriminiert und in diesem Fall ist dies der Begriff „Zigeuner“.

Sowohl das European Roma and Travellers Forum in Strasbourg, als auch die Rom und Cinti Union e.V., das Europäische Zentrum für Antiziganismusforschung und der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma mit seinen 14 Verbänden sprechen sich gegen die Bezeichnung "Zigeuner" aus.

Hier darf nicht auf die Argumentation einer Organisation gehört werden, die selbst keine Position gegen Rassismus und die Diskriminierung unserer Menschen einnimmt.

Hier hat Deutschland eine Bringschuld. Die schandvolle Diskussion über ein Mahnmal für Roma und Sinti in Berlin wird damit begründet, dass die Opfergruppe nicht einig sei. Erstens herrscht eine Europaweite Einstellung bei den Roma, dass der Begriff „Zigeuner“, der zur Entmenschlichung unserer Gruppe in Europa und speziell von den Nationalsozialisten benutzt wurde, nicht akzeptabel ist und weiter sogar eine Beleidigung unseres Volkes. Zweitens gibt es keine Opfergruppe, die mit einer Stimme redet, dies ist ein Nebeneffekt von Demokratien.

Auf Grund dieser Überlegungen spricht sich das Europäische Zentrum für Antiziganismusforschung dafür aus, das Zitat des Bundespräsidenten für das Mahnmal in Berlin zu verwenden.

Hochachtungsvoll

Marko D. Knudsen
1. Vorsitzender

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