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Tierhaltungs-TÜV: Verrat am Tierschutz droht

26.04.200710:05 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft
Bild: Tierhaltungs-TÜV: Verrat am Tierschutz droht
Nach etwa drei Monaten in engen Kastenständen werden die Sauen eine Woche vor dem Abferkeln in solche \
Nach etwa drei Monaten in engen Kastenständen werden die Sauen eine Woche vor dem Abferkeln in solche \"Ferkelschutzkörbe\" gesperrt. Auch diese Haltungseinrichtungen werden von der DLG als \"tiergere

(openPR) Das von Minister Seehofer geplante Prüf- und Zulassungsverfahren für serienmäßig hergestellte Stalleinrichtungen (Tierhaltungs-TÜV) soll sich auf zwei Institutionen stützen: die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und die Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo). Tierschützer lehnen dieses Modell ab, weil die DLG in der Vergangenheit auch extrem tierfeindliche Haltungssysteme wie Kastenstände und Abferkelstände für Sauen mit ihrem Prüfsiegel auszeichnete. Die TiHo ist finanziell von Niedersachsen abhängig, dem Bundesland mit der größten Zahl von Massentierhaltungen. Der Tierschutzfachverband „Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Nutztierhaltung“ e.V., Hamburg (AGfaN), vermisst insbesondere die Einbeziehung qualifizierter und unabhängiger Verhaltensforscher.



Der organisierte Tierschutz fordert schon seit Jahren die Einführung eines Tierhaltungs-TÜV, unter maßgeblicher Einbeziehung ausgewiesener Ethologen wie er in der Schweiz schon lange besteht. „Die jetzt von der Politik beabsichtigte Dominanz der von wirtschaftlichen Interessen geleiteten DLG lässt für den Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere Schlimmstes befürchten“, stellt Eckard Wendt, Vorsitzender der AGfaN, fest. Allerdings komplettiere diese Absicht die mit dem Regierungswechsel 2005 deutlich gewordene Missachtung des seit 2002 im Grundgesetz verankerten Staatsziels Tierschutz durch Minister Seehofer. So habe dieser ebenso wie der Bundesrat der Forderung der Geflügelwirtschaft nach Wiederzulassung von Legekäfigen zugestimmt, die spätestens ab 2012 verboten sein sollten, und verlängerte die Übergangsfrist für herkömmliche Käfige um 2 Jahre bis 2008. Eine bereits am 29. März schriftlich an Minister Seehofer gerichtete Anfrage der AGfaN blieb trotz einer schriftlichen und mehrerer telefonischer Nachfragen bisher unbeantwortet. „Offenbar will der Minister zusammen mit der Agrar-Lobby in einer geheimen Aktion Fakten schaffen und merkt nicht, wie er sich zunehmend in die Abhängigkeit der Agrarindustriellen begibt“, fasst Wendt enttäuscht zusammen.

In den DLG-anerkannten Kastenständen, die mit etwa 175 bis 200 cm Länge und 59 bis 85 cm Breite nur unwesentlich länger und breiter als stehende Sauen sind, werden die Tiere dauerhaft einzeln fixiert, um möglichst viele in einen Stall sperren und aggressives Verhalten untereinander unterbinden zu können. Abferkelstände haben ähnliche Maße(s. Foto).

Die DLG befürwortet auch die Aufstallung ohne Einstreu, obwohl es dadurch zu schmerzhaften Gelenkentzündungen und Hautabschürfungen kommt. Schweine sind als Paarhufer von der Natur für das Leben auf weichen bis nassen Böden angepasst. Engstaufstallung und einstreulose Haltung auf Eisengitter und Betonspaltenböden wird den Bedürfnissen der Schweine nicht gerecht. Dasselbe gilt entsprechend auch für die modifizierten Legekäfige (so genannte „Kleingruppenhaltung“), die nur bei Dämmerlicht betrieben werden können und in denen die Hennen nur zwischen dem Aufenthalt auf Drahtgitterboden und Sitzstangen aus Kunststoff oder Eisen wählen können.

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